Herzlich willkommen in Halle: Begrüßungsveranstaltung für internationale Pflegefachkräfte

Eine Gruppe junger Männer und Frauen läuft gut gelaunt einen Gang mit Glasfront entlang.

Herzlich willkommen! Die Teilnehmenden des neuen Kurses für berufliche Anerkennung erhielten auch eine Führung durchs Universitätsklinikum.

„Hierher zu kommen war die richtige Entscheidung“, sagt Hana Hachani. Seit Dezember 2022 besucht die junge Tunesierin an der Universitätsmedizin Halle einen Kurs zur beruflichen Anerkennung, nach deren Abschluss sie in Deutschland als Pflegefachkraft arbeiten kann. Die fachliche Qualifikation hat sie durch ein Studium der Pflegewissenschaft an der Université Centrale Tunis in ihrem Heimatland bereits erworben. Nun geht es vor allem darum, sprachlich noch fitter zu werden und manche Unterschiede in der pflegerischen Praxis zu erlernen.

Hana Hachani ist eine von etwa 80 internationalen Pflegefachkräften, die jährlich zum Team der Universitätsmedizin Halle dazustoßen. Jedes Quartal beginnt ein neuer hauseigener Kurs. „Die Akquise und Anerkennung von hochqualifizierten Fachkräften aus dem Ausland ist ein wichtiger Baustein, um den Fachkräftebedarf in der Pflege langfristig zu decken“, sagt Pflegedirektorin Christiane Becker. „Mit unserem Angebot gehen wir noch einen Schritt weiter und bereiten die Pflegefachkräfte selbst auf die Kenntnisprüfung vor. So sind unsere internationalen Fachkräfte optimal auf die Arbeit am Klinikum vorbereitet.“

Jeder neue Kurs wird bei einer Willkommensveranstaltung begrüßt. Neben Informationen von Sprachlehrer:innen, Praxisanleiter:innen und Mitarbeitenden aus der Personalabteilung erhalten die Teilnehmenden Einblicke in den Alltag und die Erfahrungen von internationalen Pflegekräften, die ihre Prüfung nach einem halben Jahr Vorbereitung bereits bestanden und ihren regulären Dienst an der Universitätsmedizin Halle gestartet haben. Hana Hachani ist Sprecherin des Dezember-Kurses. Sie und ihre Kolleg:innen stehen bei der kürzlich durchgeführten Willkommensveranstaltung bei Fragen und für einen Erfahrungsaustausch zur Verfügung. Ein Angebot, das die Neuankömmlinge gern annehmen.

Die Sprache ist der Schlüssel – da sind sich alle Anwesenden einig. „Sprechen Sie mit den Kolleg:innen, sprechen Sie Deutsch, wann immer es geht“, betont Steve Glaubauf in seiner Begrüßung. „Wenn Sie die Sprache gut beherrschen, kommt der Rest von ganz allein. Wir unterstützen Sie so gut wir können, damit Sie die Kenntnisprüfung bestehen.“ Glaubauf ist Leiter des Zentralen Dienstes 15 – Pflegeentwicklung und -koordination und verantwortet den Bereich der internationalen Personalakquise.

„Es ist eine Win-Win-Situation: Wir benötigen die internationalen Kolleg:innen um vakante Stellen zu besetzen, aber bieten auch eine Zukunftsperspektive und ein offenes und diverses Miteinander. Die Fähig- und Fertigkeiten der internationalen Kolleg:innen ergänzen unsere Kompetenzen sehr gut“, sagt er. „Dazu erhalten die internationalen Pflegenden einen sicheren Job und eine verlässliche Unterstützung – neben dem Vorbereitungskurs auch Hilfe bei Anträgen, Behördengängen und der Wohnungssuche.“ 

Hana Hachani schätzt an dem Programm besonders, dass sie sich aktiv einbringen kann: „Ich wurde nach meiner Meinung gefragt: Was ist gut an dem Kurs und der Arbeit hier, was nicht?“, sagt sie. Die Integration ins Team sei ihr zudem relativ leichtgefallen, man sei ihr vor allem mit Verständnis begegnet. Sie ist sich sicher: „Ich habe die richtige Entscheidung getroffen. Nur das Wetter hier in Deutschland ist verrückt.“