Neujahrsempfang der Universitätsmedizin: Der Blick auf Vergangenes und auf das Neue

Rund 170 Gäste sind am gestrigen Montag der Einladung der Universitätsmedizin Halle (Saale) zum Neujahrsempfang gefolgt – und damit so viele wie noch nie. Wie es üblich ist, war die Veranstaltung eine Gelegenheit, über Vergangenes Bilanz zu ziehen und den Ausblick auf das neue Jahr zu wagen. Dies taten in ihren Begrüßungsreden sowohl der Dekan der Medizinischen Fakultät, Prof. Dr. Michael Gekle, als auch der Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitalisierung, Dr. Jürgen Ude, und der Ärztliche Direktor des Universitätsklinikums Halle (Saale), Prof. Dr. Thomas Moesta.

„Aus Sicht der Fakultät war es ein gutes Jahr“, sagte Prof. Dr. Michael Gekle in seiner Rede. Der Dekan der Medizinischen Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg hatte zuvor alle Gäste der Veranstaltung, die von kooperierenden Krankenhäusern, der Universitätsmedizin Magdeburg, aus der Landes- und Stadtpolitik, von der Landesärztekammer, von Krankenkassen, aber auch aus der Medienlandschaft und der Universitätsmedizin Halle gekommen waren, begrüßt.

Er ordnete die Erfolge der Universitätsmedizin, wovon die bessere Finanzierung der Hochschulambulanzen sicherlich einer der größten war, in weitere Ereignisse ein, die mit dem Jahr 2018 in Verbindung standen. So erinnerte Gekle unter anderem an das Ende des Ersten Weltkrieges vor 100 Jahren, an 100 Jahre Helmut Schmidt, gewohnt launig auch an 100 Jahre Branntweinmonopol und somit „100 Jahre Schnaps und Zigaretten“, aber auch an 50 Jahre „68er Bewegung“, „ohne die wir heute nicht so frei wären, wie wir es sind“. Des Weiteren zählte er die Zertifizierung des Krukenberg-Krebszentrums, die Gründung des Interdisziplinären Zentrums für Gefäßanomalien und die Eröffnung des Charles-Tanford-Proteinzentrums der Universität Halle zu den Erfolgen des Jahres 2018 sowie 22 Berufungsverhandlungen, aus denen zehn erfolgreiche Berufungen hervorgingen, und sagte: „2019 werden wir genauso weitermachen“. 

Dazu zähle auch, mit der „Klasse Allgemeinmedizin“ den „richtigen Weg“ gegen den Hausärztemangel weiterzugehen, der weitaus mehr Erfolg, das heißt mehr Allgemeinmediziner, verspreche, als die Landarztquote. Auch müsse sich nun zeigen, wie das Urteil des Bundesverfassungsgerichts zur Studienplatzvergabe im Medizinstudium sowie der Masterplan Medizinstudium 2020 in der Praxis umgesetzt werden können und wie mit Modellen wie Satelliten-Campi, Franchise-Konstellationn oder dem EU-Fernstudiengang auf Malta umgegangen werde und stellte klar: „Die Universitätsmedizin ist nicht nur ein Krankenhaus mit Ausbildungszentrum, sondern ein integraler Partner in der Daseinsfürsorge. Gleichzeitig muss sie aber auch ein Stück Raumschiff sein, aus dem Neues in das System Medizin integriert wird.“

Staatssekretär Dr. Jürgen Ude lobte in seiner Rede die ruhige, respektvolle und besonnene Art der halleschen Universitätsmedizin in den Verhandlungen zur Hochschulambulanzen-Finanzierung sowie die partnerschaftliche Zusammenarbeit zwischen Halle und Magdeburg und dankte außerdem dem 2018 in den Ruhestand gegangenen Ärztlichen Direktor, PD Dr. Thomas Klöss. „In den Haushaltsverhandlungen des Landes haben wir zudem versucht, die Mittel für die Universitätsklinika zu stabilisieren und stellen Halle für 2019 6,5 Millionen Euro bereit“, so Ude. Künftig solle der Betrag, wahrscheinlich ab 2020, bei zehn Millionen Euro jährlich liegen, blickte er voraus.

Der seit September 2018 neue Ärztliche Direktor, Prof. Dr. Thomas Moesta, zeigte sich sichtlich beeindruckt und erfreut über das breite Spektrum und die Zahl der Gäste. Auch er hatte eine gute Nachricht zu verkünden, nämlich, dass das Universitätsklinikum das Jahr 2018 „aller Voraussicht nach“ mit einem positiven Jahresabschluss beenden werde.

Das Thema der vergangenen Jahre werde auch das künftige Thema sein, führte er des Weiteren aus, und meinte damit das Baugeschehen am Standort Ernst-Grube-Straße, vornehmlich den Neubau des Bettenhauses II. „Wir werden einen zentralen Knotenpunkt herausschneiden und müssen darum herum arbeiten“, sagte er. Eine weitere große Herausforderung werde der Fachkräftemangel sein, dem sich alle Krankenhäuser gegenüber sehen werden. „Deswegen möchten wir unsere Kooperationen auch künftig weiter ausbauen. Wir als Universitätsklinikum sind dafür ein guter Partner“, so Moesta. Ebenso dankte allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihre Hilfe, „dass wir gegenüber der Politik glaubwürdig auftreten können“. Man werde das Land auch weiterhin hinsichtlich des Zusammenziehens von Forschungsflächen in die Pflicht nehmen. In diesem Zusammenhang wurde zudem auch erstmals der Teampreis des UKH verliehen, der auch künftig die besonderen Leistungen einzelner Abteilungen würdigen soll. Die Beschäftigten des Krukenberg-Krebszentrums sind die ersten, die mit diesem Preis nun geehrt wurden.

Halle, 15. Januar 2019