Das Institut für Pathologie des Universitätsklinikums Halle/Saale erfüllt vielfältige Aufgaben in der Krankenversorgung, Forschung, Lehre, Weiterbildung und Qualitätssicherung. Schwerpunkt der Krankenversorgung ist die diagnostische Beurteilung von Geweben (Histologie) und Zellpräparationen (Zytologie). Jährlich mehr als 30.000 Eingänge aus allen Bereichen der operativen und konservativen Medizin, einschließlich der Zahnheilkunde und der neurowissenschaftlichen Fachgebiete, werden sorgfältig, verantwortungsbewusst und mit neuesten Methoden untersucht. Das Material ist vielfältig und umfasst große Operationspräparate wie kleinste Biopsien sowie Aspirations- und Abstrichzytologien. Die Untersuchungen erfolgen in enger Zusammenarbeit mit den einsendenden Kliniken und sind ein elementarer Bestandteil der klinischen Diagnostik und Therapieplanung. Darüber hinaus ist das Institut in mehreren Spezialgebieten konsiliarisch tätig. Ein wichtiger Tätigkeitsbereich ist außerdem die Durchführung von klinischen Obduktionen.

Das Institut nimmt in erheblichem Umfang an der Lehrtätigkeit sowohl in der Humanmedizin als auch in der Zahnmedizin teil. Neben den Vorlesungen und Kursen der Allgemeinen Pathologie und den interdisziplinären Lehrveranstaltungen zur Speziellen Pathologie werden zahlreiche Lehrveranstaltungen im Rahmen des Modulunterrichts angeboten. Mündliche Prüfungen in den Staatsexamina sowie im zahnmedizinischen Staatsexamen werden ebenfalls von Dozenten des Institutes abgehalten. Weiterhin trägt das Institut zur Lehrtätigkeit in den Pflegestudiengängen bei. Unverzichtbarer Bestandteil des Unterrichts im klinischen Abschnitt und der medizinischen Weiterbildung sind Klinisch-pathologische Konferenzen, die regelmäßig mit den Kliniken des UKH sowie externen Kliniken veranstaltet werden. Das Institut bildet Fachärzte in den Gebieten Pathologie und Neuropathologie aus (Weiterbildung). Die wissenschaftlichen Schwerpunkte des Institutes sind die Tumorpathologie, Hämatopathologie und Immunpathologie. Die Ergebnisse der Forschungstätigkeit werden von Wissenschaftlern des Institutes kontinuierlich und mit Erfolg in Fachzeitschriften sowie auf Kongressen vertreten.

Die Forschungsarbeiten werden von überregionalen Drittmittelgebern unterstützt (Deutsche Krebshilfe, BMBF).

 

Unsere Schwerpunkte

Histopathologische Diagnostik

Histopathologie mit Schwerpunkten in folgenden Fachgebieten:

  • Hämatopathologie
  • Gastrointestinale Pathologie
  • Endokrine Pathologie
  • Mamma- und Gynäkopathologie 
  • Lungenpathologie
  • Uropathologie
  • Hals-Nasen-Ohren- und Mundhöhlenpathologie
  • Knochen- und Weichteilpathologie
  • Paidopathologie
  • Dermatopathologie

Intraoperative Schnellschnittdiagnostik 
(Schnellschnittlabor: Ernst-Grube-Straße 40, 06120 Halle (Saale))

Immunhistochemische Färbemethoden 
als Bindeglied zwischen Routinediagnostik und Forschung

Zytopathologie

  • hämatologische Zytologie
  • nichtgynäkologische Exfoliativzytologie
  • Punktionszytologie

Die Molekularpathologie ist eine junge Disziplin innerhalb der  „klassischen“ Pathologie und zeichnet sich seit Jahren durch eine besonders dynamische Entwickelung aus. Insbesondere bei malignen Tumoren sind molekularpathologische Untersuchungen zunehmend entscheidend bei der Diagnose- und personalisierten Therapiefestlegung. Hierbei können Patienten bei Vorliegen bestimmter molekularer Marker individuell angepasste Therapien angeboten werden.

Die Sektion Molekularpathologie erbringt molekularpathologische Untersuchungen für das UKH sowie, im Zusammenspiel mit dem Medizinischen Versorgungszentrum Universitätsklinikum Halle gGmbH (MVZ), für zahlreiche weitere Partnereinrichtungen.

Zusätzlich sind wir Teil des bundesweiten Netzwerks "nationales Netzwerk Genomische Medizin (nNGM) Lungenkrebs", welches durch die Deutsche Krebshilfe gefördert ist. Ziel ist es, eine qualitätsgesicherte molekulare Diagnostik beim Lungenkarzinom durchzuführen, was innovative Therapien ermöglichen kann. Sollten Sie Interesse haben, Netzwerkpartner des nNGMs zu werden, nehmen Sie gerne Kontakt mit uns auf.

Das Team der Sektion Molekularpathologie des Instituts für Pathologie des UKH führt qualitative und quantitative Analysen von Nukleinsäuren (DNA und RNA) durch, die bei onkologischen Erkrankungen und im Rahmen der Erregerdiagnostik von Infektionserkrankungen zur Anwendung kommen. Dabei verstehen wir uns als Diagnostikexperten und enge Partner der klinischen Kollegen und Patient/Innen.

Das Methodenspektrum wird kontinuierlich an neueste Anforderungen und wissenschaftliche Erkenntnisse angepasst und umfasst alle derzeit üblichen molekulargenetischen Verfahren:

  •     Next-Generation Sequencing (NGS)
  •     Sanger-Sequencing
  •     Pyrosequencing
  •     Polymerase-Kettenreaktion (PCR) und ihre Varianten (RT-PCR, quantitative PCR)
  •     In-situ Hybridisierung (ISH) für DNA und RNA 

Für alle Anfragen werden qualitätskontrollierte Analysen und Assays vorgehalten, die auf den oben genannten technischen Verfahren und Methoden beruhen und von unseren klinischen Partnern angefordert werden können. Im Zentrum stehen ausgedehnte Genpanels, mit denen wir auf DNA- oder RNA-Ebene genetische Veränderungen detektieren können.

Die Untersuchungen werden ganz überwiegend an formalin-fixiertem, in paraffin-eingebettetem Gewebe (FFPE-Material, Biopsat oder Resektat) durchgeführt, so dass in Verbindung mit der histopathologischen Diagnostik ein integrierter Befund erreicht wird, der in der Regel in interdisziplinären Tumorboards besprochen wird und die bestmögliche Therapie des Patienten zum Ziel hat. Darüber hinaus ist für bestimmte Tumorerkrankungen und klinische Konstellationen auch die Untersuchung von Tumorzell-DNA im Blut möglich sowie im Falle hämatologischer Erkrankung die Untersuchung von Blut oder Knochenmarksaspiraten. Je nach klinischer Konstellation haben diese molekularpathologischen Testungen - in Verbindung mit dem histopathologischen Befundung - zum Ziel (a) die genaue Typisierung eines Tumors zu erreichen, (b) eine Abschätzung der Prognose zu unterstützen, (c) das Ansprechen einer Therapie vorherzusagen (Prädiktion) und (d) therapeutische Zielstrukturen (‚drug targets‘) im Rahmen der Präzisionsonkologie zu identifizieren. Darüber hinaus können auch molekulare Veränderungen bestimmt werden, die Resistenzen gegenüber Therapien hervorrufen können.

Ergänzt wird das Portfolio durch den Nachweis von Erregern (Viren, Bakterien und Pilzen) an dem uns eingesandten Material.

Zur Sicherstellung der Qualität der Diagnostik nimmt die Sektion Molekularpathologie neben internen Qualitätskontrollen nicht nur regelmäßig an Ringversuchen der Qualitätsinitiative Pathologie (QuIP) der Deutschen Gesellschaft für Pathologie und des Berufsverbandes Deutscher Pathologen teil, sondern initiiert und gestaltet diese nationalen und internationalen Ringversuche als Panel-Institut aktiv mit.

Eine Übersicht über die derzeit am Institut für Pathologie des Universitätsklinikums etablierten molekularpathologischen Analysen finden Sie unter Anträge und Formulare.  Für die Anfrage weiterer Analysen können Sie sich gerne an uns wenden.

Obduktionen gelten als ein wichtiges Instrument der Qualitätssicherung in der Medizin.

Obduktionen dienen:

  • der Aufklärung des Krankheitsprozesses und der Todesursache, insbesondere mit Relevanz für Angehörige (genetische, metabolische  oder infektiöse Ursachen)
  • der Überprüfung ärztlichen und pflegerischen Handelns im Hinblick auf Diagnose, Therapie und Todesursache
  • dem Vergleich bewährter und neuer Therapiekonzepte und Medikamenten(neben)wirkungen,
  • der Lehre, Aus- und Weiterbildung
  • der Beantwortung epidemiologischer Fragestellungen
  • der medizinischen Forschung

Leistungsspektrum:

  • Klinische Obduktionen
  • Obduktionen nach dem Infektionsschutzgesetz
  • Privatobduktionen (auf privaten Wunsch)
  • Versicherungsobduktionen (z.B. für Berufsgenossenschaften mit Gutachtenerstellung)

 

Befundauskunft

Mo bis Fr 8.00 - 16.30

Telefon 0345 557 1422