Nach Hallenser Vorbild: Labor der Zukunft für Gesundheitsversorgung eröffnet im Westbalkan

Ein modern wirkender Raum mit zehn Menschen. In der Mitte steht ein Kommunikationsroboter mit dem Namen "Pepper".

Foto: Kolegji Heimerer

Virtuelle Realität und lebensgroße Roboter: In der Gesundheitsversorgung klingen solche Technologien nach Zukunftsmusik, kommen an der Universitätsmedizin Halle bei Forschung und Lehre aber schon zum Einsatz. Am Dorothea-Erxleben-Lernzentrum Halle wird dafür seit 2016 ein Labor mit verschiedenen digitalen Anwendungen und robotischen Assistenztechnologien entwickelt. Ein entsprechendes „Future Care Lab“ nach Hallenser Vorbild eröffnete nun am Kolegji Heimerer, einer privaten Hochschule in Pristina, der Hauptstadt Kosovos. Möglich wurde das durch die enge Kooperation zwischen dem kosovarischen Projektteam und der AG Versorgungsforschung der Universitätsmedizin Halle, die zur feierlichen Eröffnung nach Pristina reiste. Dadurch sollen Innovationen schneller in die Pflegepraxis gebracht, Nachwuchs gefördert und der Wissenstransfer beschleunigt werden.

Das deutsch-kosovarische Gemeinschaftsprojekt „Innovative Care Robotics“, legt den Fokus des neuen Labors auf sogenannte sozial-assistive Robotik: Wie interagieren Pflegefachpersonen und Patient:innen mit humanoiden Kommunikationsrobotern und wie werden diese wahrgenommen? „Es geht darum, Technologien in die Pflege zu integrieren. Das Gemeinschaftsprojekt soll das Innovationspotential fördern und die Region im Westbalkan attraktiver für wissenschaftlichen Nachwuchs und für Fachkräfte machen sowie Abwanderung reduzieren“, erklärt Prof. Dr. Patrick Jahn, Projektleiter und Professor für Versorgungsforschung an der Universitätsmedizin Halle. „Da die technische Infrastruktur in Halle und Pristina nahezu identisch ist, können wir gemeinsam an Szenarien arbeiten.“ Das Vorhaben wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert.