Team der Universitätsmedizin Halle belegt 2. Platz bei Hugo-Junkers-Preis

Dr. Matthias Jung und sein Team von der Universitätsmedizin Halle (Saale) haben in der Kategorie „Innovativste Vorhaben der Grundlagenforschung“ den 2. Platz beim „Hugo-Junkers-Preis für Forschung und Innovation aus Sachsen-Anhalt“ belegt. Ausgezeichnet wurde das Team für das Projekt „ScreenHub: Personalisiertes/Alzheimer-spezifisches Blut-Hirn-Schranken-Modell für Target- oder Medikamenten-Screening“. Die Platzierung ist mit 7.000 Euro dotiert. Nominiert waren in dieser Kategorie fünf Vorhaben.

„Mein Team und ich freuen uns sehr über die Anerkennung unserer Arbeit. Die Projekte der Mitnominierten sind alle sehr gut und die Konkurrenz entsprechend stark gewesen. Wir gratulieren auch den anderen Preisträgern sehr herzlich“, sagt Dr. Matthias Jung, Wissenschaftler an der Universitätsklinik und Poliklinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik der Universitätsmedizin Halle (Saale).

Beim Projekt der Universitätsmedizin Halle handelt es sich um ein neues Modell für eine Blut-Hirn-Schranke. Die Blut-Hirn-Schranke ist eine wichtige Barriere, durch die normalerweise gezielt schädliche Stoffe abtransportiert werden. Wenn ein Mensch an Alzheimer-Demenz erkrankt, wird die sogenannte Blut-Hirn-Schranke im Gehirn durchlässiger und lässt auch Stoffe durch, die das Fortschreiten der Alzheimer-Krankheit beschleunigen können.

„Unser Modell stellt einen technologischen Fortschritt gegenüber bisherigen Modellen dar, denn es ist eine echte, funktionale Blut-Hirn-Schranke. Wir können damit einerseits den Prozess der zunehmenden Durchlässigkeit unter dem Mikroskop sichtbar machen und andererseits mit Hilfe der Massenspektrometrie zeigen, ob aktiv ein Stoff transportiert wird oder nicht. Damit bieten wir eine realistische Option mit Aussagekraft für viele Patientinnen und Patienten, um Therapien zu personalisieren, ohne direkt am Patienten arbeiten zu müssen“, so Jung. 

Seit knapp 30 Jahren lobt das Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitalisierung des Landes Sachsen-Anhalt den Innovationspreis aus. Mit dem „Hugo-Junkers-Preis für Forschung und Innovation aus Sachsen-Anhalt“ soll die Leistung innovativer Unternehmer/-innen und Wissenschaftler/-innen ausgezeichnet und ihre Arbeit unterstützt werden. Der Wettbewerb ist mit insgesamt 80.000 Euro dotiert.