PD Dr. Dr. Sven Otto tritt Professur für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie an

Privatdozent Dr. med. Dr. med. dent. Sven Otto hat am 1. April 2020 die Professur für 
 Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie an der Medizinischen Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg angetreten. Mit der Professur ist die Leitung der Universitätsklinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Plastische Gesichtschirurgie im Department für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde verbunden.

Der 42-Jährige, gebürtige Zschopauer hat an der Universität Leipzig Zahnmedizin studiert und das Studium 2002 abgeschlossen. Danach schloss sich bis 2006 ein Studium der Medizin an. 2005 ist er an der Universität Leipzig zum Dr. med. dent., 2011 an der Ludwigs-Maximilians-Universität München zum Dr. med. promoviert worden. In München hat er seit 2006 als Assistenzarzt der Klinik für Mund-, Kiefer-Gesichtschirurgie gearbeitet und war seit 2007 Mitglied des Labors für Experimentelle Chirurgie und Regenerative Medizin. 2012 erlangte er die Facharztanerkennung für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie. Die Habilitation und Ernennung zum Privatdozenten für das Fach Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde folgte 2013. 

Bisher war Otto seit 2013 als Oberarzt an der Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie des Klinikums der Ludwigs-Maximilians-Universität (LMU) München sowie Arbeitsgruppenleiter im Labor für Experimentelle Chirurgie und Regenerative Medizin der Klinik für Allgemeine, Unfall- und Wiederherstellungschirurgie der LMU tätig. 

„Meine wissenschaftlichen Schwerpunkte liegen in den Erkrankungen des Kieferknochens und in Nekrosen, die aufgrund von Medikamenten-Nebenwirkungen beispielweise bei Krebsbehandlungen entstehen“, sagt Prof. Dr. Dr. Sven Otto. Weitere Schwerpunkte sind die Behandlung von Fehlbissen und chirurgischen Korrekturen des Kieferknochens sowie die Trauma- und Tumorchirurgie, auch in Verbindung mit computer-assistierten Verfahren. „Die halleschen Schwerpunkte, die Behandlung von Lippen-Kiefer-Gaumenspalten und die Untersuchung von Tumoren im Kopf-Hals-Bereich, passen ebenfalls hervorragend zu meinen Interessengebieten“, so Otto weiter. Er befasse sich aber auch mit grundlagenwissenschaftlicher tumorbiologischer Zell-Zell-Kommunikation, insbesondere bei Plattenepithelkarzinomen, und – verkürzt gesagt - dem Einfluss von Proteinen auf das Tumorwachstum, was ebenfalls ein wesentlicher wissenschaftlicher Schwerpunkt an der Klinik sei, die er nun übernehme.

Damit hat er Anknüpfungspunkte zu beiden Forschungsschwerpunkten der Universitätsmedizin Halle (Saale) – Epidemiologie und Pflegeforschung und Molekulare Medizin der Signaltransduktion - sowie dem klinisch-onkologischen Schwerpunkt und möchte die interdisziplinären Kooperationen weiter vorantreiben.

Im Bereich der Lehre freue er sich darauf, an der Umsetzung der neuen zahnärztlichen Approbationsordnung aktiv mitzuwirken. „Außerdem möchte ich gerne das Thema E-Learning voranbringen, beispielsweise mit Videos“, so Otto. 

„Die Schnittmengen mit den wissenschaftlichen und klinischen Schwerpunkten, die Zusammenarbeit mit der Kieferorthopädie, die modern ausgestattete Zahnklinik und ein eigenes Labor – all das macht diesen beruflichen Schritt sehr reizvoll“, sagt Otto. Hinzukomme, dass er mit dem Wechsel nach Halle auch wieder in seine mitteldeutsche Heimat zurückkehre. „Allerdings war ich auch früher nicht sehr oft in Halle, so dass ich mich darauf freue, die Stadt nun besser kennenzulernen“, so der neue hallesche Professor für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie.

„Mit der Berufung von Prof. Otto sind die zahnmedizinischen Fächer der Universitätsmedizin Halle (Saale) wieder vollständig besetzt. Das ist vor dem Hintergrund der Herausforderung einer neuen zahnmedizinischen Approbationsordnung ein wichtiges Signal und sichert die Spitzenposition des halleschen Zahnmedizinstudiums in Deutschland. Aber auch hinsichtlich der Weiterentwicklungen in der Forschung, die biologischer und versorgungsforschungsorientierter wird, setzen wir neue Impulse: mit einer stärkeren Integration in Forschungsverbünde und damit auch mit einer stärkeren Verknüpfung von zahnmedizinischer und medizinischer Forschung“, sagt der Dekan der Medizinischen Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Prof. Dr. Michael Gekle.