„Medizin, Pflege und Therapie am Lebensende“: Universitätsmedizin Halle lud zum 15. Geriatrietag

Eine Person zeigt einer anderen Person etwas im Rahmen eines Workshops.

Neben Vorträgen gab es beim 15. Geriatrietag zahlreiche Workshops.

Der 15. Geriatrietag der Universitätsmedizin Halle fand am 12. Mai 2023 zum Thema „Medizin, Pflege und Therapie am Lebensende“ statt. Das Zentrum für Altersmedizin im südlichen Sachsen-Anhalt (ZASSA) und das Interdisziplinäre Zentrum für Altern in Halle (IZAH) der Universitätsmedizin Halle hatten gemeinsam zur Fachtagung eingeladen. Bei der ganztägigen Veranstaltung informierten sich über 100 Fachexpert:innen aus Mitteldeutschland im Rahmen von Vorträgen und Workshops zu den Schwerpunkten Therapiebegrenzungen, Kommunikation und Palliativmedizin.

„Die Behandlung und Begleitung von Patient:innen am Ende ihres Lebens gehören zur täglichen Arbeit in der Geriatrie und stellen besondere Anforderungen an alle beteiligten Berufsgruppen“, erklärt Prof. Dr. Tino Prell, Direktor der Universitätsklinik und Poliklinik für Altersmedizin der Universitätsmedizin Halle. „Der Geriatrietag bietet jedes Jahr die ideale Möglichkeit, sich über die aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisse auf dem Gebiet der Altersmedizin auszutauschen und praktisch weiterzubilden. Besonders hervorzuheben ist dabei der multiprofessionelle Charakter der Veranstaltung mit Teilnehmern aus allen Gesundheitsbereichen.“

Welche Rolle Therapiebegrenzung – also der Verzicht oder das Beenden lebensverlängernder Maßnahmen – in den Bereichen der Alterstraumatologie und bei einer fortgeschrittenen Parkinson-Erkrankung spielen, wurde im ersten Tagungsteil besprochen. Die Kommunikation mit Betroffenen wurde aus ärztlicher, pflegerischer und klinisch-ethischer Perspektive betrachtet. Hier standen die Bedeutung des Patient:innenwillens sowie das Modell der partizipativen Entscheidungsfindung im Vordergrund. Dieses sieht vor, dass die Kommunikation zwischen Ärzt:in und Patient:in auf Augenhöhe stattfindet. Fragen werden gemeinsam und allgemeinverständlich besprochen. Ziel ist es, gemeinsam über eine angemessene medizinische Behandlung zu entscheiden. Einen weiteren Schwerpunkt bildeten die Themen Delir und evidenzbasiertes Delir-Management. Ein Delir ist ein plötzlich auftretender Verwirrtheitszustand, der im Rahmen eines Krankenhausaufenthalts auftreten und alle Altersgruppen betreffen kann und als medizinischer Notfall ein rasches interdisziplinäres Handeln notwendig macht.

Im Anschluss an die Vorträge hatten die Teilnehmenden die Möglichkeit, sich in verschiedenen Workshops Wissen zu palliativmedizinischen Themen anzueignen und untereinander zu vernetzen.