Fachschaft Medizin verleiht Projektpreis 2019

Die Studierenden der Medizinischen Fakultät haben entschieden. Der Projektpreis 2019 der Fachschaft Medizin geht diesmal an zwei Projekte. Das Preisgeld in Höhe von 10.000 Euro wird somit aufgeteilt. Je 5.000 Euro erhalten die Projekte „Etablierung von Operationsmodellen in der studentischen Lehre in Zahn- und Humanmedizin“ und „Blickwechsel Medizin - Kranke Menschen oder krankes System?“ der Studierendengruppe „Sintoma - Medizin und Gesellschaft“. Die Auszeichnung der Projekte erfolgte im Vorfeld des Oktober-Fakultätsrates der Medizinischen Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg am 13. Oktober 2020. 

„Beide Projekte verfolgen unterschiedliche Ziele, die aber für die Ausbildung der Studierenden an der Medizinischen Fakultät gleichermaßen eine Bereicherung darstellen. Wir freuen uns daher, dass wir zwei interessante Projekte fördern können und danken der Medizinischen Fakultät dafür, diese Möglichkeit zu haben“, so Paul Poethke, kommissarischer Sprecher des Fachschaftsrats Medizin, der zusammen mit Anastasia Seib die Auszeichnungen an die Projektbeteiligten überreichte. Der Projektpreis wird jeweils zum Jahresende ausgeschrieben und im Folgejahr dann an die von den Studierenden der Medizinischen Fakultät gewählten Projekte verliehen.

Beim Projekt „Etablierung von Operationsmodellen in der studentischen Lehre in Zahn- und Humanmedizin“ geht es darum, preiswerte Modelle mittels 3D-Druck und Gussverfahren selbst herzustellen, an denen sowohl Studierende der Medizin als auch in der Zahnmedizin bereits während des Studiums Operationstechniken regelhaft üben können. Für die Zahnmedizin wären dies Kiefermodelle, um zum Beispiel Wurzelspitzenresektionen oder Ostektomien von Weisheitszähnen zu trainieren, für den Bereich Unfallchirurgie könnten Unterarmknochen als Modelle ausgedruckt oder gegossen werden. Die Modelle sollen eine zentrale Anwendung in den Phantomkursen und im radiologischen Praktikum der Zahnmedizin sowie in curricularen und fakultativen Osteosynthese-Kursen der Unfallchirurgie finden. „Aufgrund von Corona hat sich ja einiges verzögert. Wir haben am Dorothea Erxleben Lernzentrum dennoch bereits mit dem Projekt angefangen und freuen uns nun umso mehr, dass uns die Fachschaft mit dem Projektpreis auf diesem Weg unterstützt“, sagte Dr. Dietrich Stoevesandt, Leiter des Erxleben Lernzentrums (DELH), stellvertretend für die Projektgruppe. Diese besteht aus Beschäftigten des DELH, aber auch aus dem Department für Orthopädie, Unfall- und Wiederherstellungschirurgie sowie dem Department für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde der Universitätsmedizin Halle (Saale). 

Einen eher diskursiven Ansatz verfolgt hingegen das zweite Projekt, das grundlegenden Fragestellungen der Medizin im Rahmen von Workshops und Vorträgen nachspüren möchte. Die Studierendengruppe Sintoma will mit renommierten Referentinnen und Referenten beispielsweise diskutieren, welche Auswirkungen ein privatisiertes Gesundheitssystem hat, ob Medikamente bei Männern und Frauen unterschiedlich wirken und ob dies berücksichtigt werde oder wie sich der Klimawandel auf die Gesundheit auswirkt. Ziel ist es, den Prozess der Meinungsbildung zu fördern. „Wir planen eine Ringvorlesung und möchten damit die akademische Lehre auch etwas in unsere Hand nehmen. Wir freuen uns, dass wir dank des Projektpreises nun mit dem Projekt beginnen können“, sagt Jakob Zschiesche von der Studierendengruppe Sintoma, der im Namen der Gruppe die Auszeichnung entgegennahm.

„Die Medizinische Fakultät unterstützt die Fachschaft gern in ihren Aktivitäten. Wir freuen uns daher, dass die Medizinstudierenden mit den 10.000 Euro zwei sehr interessante Projekte auszeichnen, die die Ausbildung der Studierenden mit ihren jeweiligen Ansätzen auf sehr unterschiedliche Weise bereichern“, sagte Prof. Dr. Matthias Girndt, Studiendekan der Medizinischen Fakultät der Universität Halle.