Gebäudeansicht in der Julius-Kühn-Straße

Gerontopsychiatrische Station Ziehen

Die gerontopsychiatrische Station Theodor Ziehen

Ärztliche Leitung: Oberärztin Dr. Sabrina Binkau
Pflegerische Leitung: Diana Brandstädter

Benannt wurde unsere Station nach dem berühmten Arzt Theodor Ziehen (1862 - 1950), der 1903 bis 1904 Direktor der Klinik für Psychiatrie und Nervenheilkunde der Universität Halle sowie von 1917 bis 1930 Professor für Philosophie an der Universität war und sich insbesondere mit psychologischen und philosophischen Fragestellungen psychischer Phänomene und Erkrankungen beschäftigte.

Unsere Station ist auf die Behandlung von Patienten im höheren Lebensalter spezialisiert und an deren Erfordernisse angepasst. So wurde darauf geachtet, dass die Einrichtung unter Würdigung der hygienischen Erfordernisse unseren Patienten eine heimische Atmosphäre vermittelt. Auch unser parkähnliches Außengelände findet bei unseren Patienten großen Anklang. Unsere Station bietet 16 stationäre Behandlungsplätze, wobei diese auf vier Einzel-, drei Doppel- und zwei Dreibettzimmer aufgeteilt sind. Zusätzlich halten wir zwei tagesklinische Plätze für die Behandlung im Anschluss an die stationäre Stabilisierung vor.

Unser Team besteht aus einem Oberarzt, zwei Assistenzärzten, einem Psychologen, einer Sozialarbeiterin, Ergo-, Musik- und Bewegungstherapeuten. Um dem häufig erhöhten Betreuungsbedarf unserer Patienten entsprechen zu können, steht zudem eine Besetzung mit 14 Pflegekräften zur Verfügung. Behandelt werden alle psychiatrischen Störungsbilder von Patienten, die das 65. Lebensjahr überschritten haben. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Diagnostik und Therapie dementieller Erkrankungen.

Behandlungskonzept
Die Aufnahme unserer Patienten kann als Übernahme aus anderen Kliniken, der Notaufnahme und unseren Akutstationen, aber auch geplant nach vorheriger Terminvergabe als Zuweisung durch niedergelassene Kollegen oder unsere Psychiatrische Institutsambulanz erfolgen. Eine Aufnahme ist auch zur weiterführenden Diagnostik nach Erstuntersuchung in unserer Gedächtnissprechstunde möglich.

Angesichts der häufig komplexen und zahlreichen Erkrankungen bei Patienten im fortgeschrittenen Lebensalter legen wir besonderen Wert auf eine gründliche und dem Bedarf angepasste Diagnostik. Hierfür steht uns eine breite Palette an diagnostischen Möglichkeiten zur Verfügung. Diese umfasst neben der ärztlichen Untersuchung die psychologische Diagnostik, die Labordiagnostik, bildgebende Verfahren und die elektrophysiologische Diagnostik. Als Teil des Universitätsklinikums können wir zudem auf die umfangreiche Expertise unserer Kollegen der anderen Kliniken zurückgreifen.

Auf Basis der Diagnose wird für jeden Patienten aus dem umfangreichen therapeutischen Angebot ein spezifisches Therapiekonzept erstellt. Hierbei kann auf zahlreiche therapeutische Bausteine zurückgegriffen werden:

  • Pharmakotherapie
  • Biologische Therapieverfahren
  • Psychotherapie
  • Psychoedukation
  • Sporttherapie
  • Ergotherapie
  • Gestaltungstherapie
  • Musiktherapie
  • Sozialtherapie

Nach ausreichender vollstationärer Stabilisierung kann vor der Entlassung eine tagesklinische Behandlung zur Belastungserprobung erfolgen. Dies heißt, dass unsere Patienten tagsüber an den Therapien teilnehmen und nachts bereits wieder zu Hause schlafen. Dies dient einerseits der Erprobung der Belastungsstabilität der Besserung, kann andererseits sinnvoll sein, um vor Entlassung sozial stützende Strukturen wieder zu beleben und zu optimieren und in der Klinik Erlerntes im häuslichen Umfeld anzuwenden. Ziel ist eine stabile und langfristige Besserung des Gesundheitszustandes. Um dies zu erreichen, kann in bestimmten Fällen im Anschluss an die Krankenhausbehandlung auch eine Integration in die gerontopsychiatrische Sprechstunde unserer Psychiatrischen Institutsambulanz mit ihren vielfältigen Möglichkeiten der Unterstützung im ambulanten Bereich sinnvoll sein.

Aufnahmemodalitäten
Eine Aufnahme kann über unsere Ambulanz unter der Nummer (0345) 557 3640 vereinbart werden. 
Wir bitten, bei Aufnahme folgende Dinge mitzubringen:

  • Krankenhauseinweisungsschein
  • Gesundheitskarte
  • Schreibutensilien
  • falls vorhanden Betreuerausweis, Medikamentenpass, Allergiepass, Röntgenpass
  • Unterlagen von Vorbehandlungen (Arztbriefe, Laborbefunde, Röntgen-CDs …)
  • benötigte Hilfsmittel (Brille, Hörgeräte …)
  • Hygieneartikel
  • Handtücher
  • Bequeme Kleidung für Bewegungstherapie

(download der Aufnahmemodalitäten als PDF-Datei)

Forschung
Als Station beteiligen wir uns an vielfältigen Untersuchungen zur Verbesserung der Demenzbehandlung. Die Anwendung bis dato noch nicht zugelassener Behandlungsmöglichkeiten im Rahmen strukturierter Studien soll zeigen, ob diese Behandlungen in der Zukunft auch in der breiten Anwendung erfolgversprechend sind. Insbesondere bei Krankheitsbildern mit bisher eingeschränkten Behandlungsmöglichkeiten, wie beispielsweise bei der Demenz, spielen die Studien eine wichtige Rolle, um Fortschritte in deren Behandlung erzielen zu können. Oberste Priorität hat hierbei die Sicherheit des Patienten. Sollten Sie als Patient für eine dieser Untersuchungen infrage kommen, sprechen wir Sie an und klären Sie im persönlichen Gespräch ausführlich über die Möglichkeiten einer Studienteilnahme auf.