Die Funktionsdiagnostik dient der Untersuchung der Funktion bestimmter Organe unter standardisierten Bedingungen. Hierbei unterscheidet man klinische Verfahren, bildgebende Verfahren und elektrophysiologische Verfahren. Bei letzteren leitet man elektrische Ströme von Organen an der Körperoberfläche ab, um Rückschlüsse auf die Funktionstüchtigkeit dieser Organe ziehen zu können.  In der psychiatrischen Diagnostik spielen hierbei in erster Linie die Elektrokardiographie (EKG), also die Untersuchung der Herzströme, und die Elektroenzephalographie (EEG), also die Untersuchung der Hirnströme, eine Rolle und werden in unserer Klinik durchgeführt.

Elektrokardiographie (EKG)

Die Elektrokardiographie ist eine bewährte und weit verbreitete Untersuchung zur Erkennung von Funktionsstörungen des Herzens. Hierzu werden die elektrischen Herzströme mittels Elektroden auf dem Brustkorb sowie an Armen und Beinen aufgezeichnet. Die Untersuchung dauert wenige Minuten und wird meist nicht als unangenehm empfunden. Im entstehenden Elektrokardiogramm kann der Arzt Störungen in der Reizleitung des Herzens erkennen. Zu Beginn seiner stationären Behandlung erhält jeder Patient eine solche Untersuchung im Rahmen der Routinediagnostik. Da selten auch Medikamente zu einer veränderten Reizleitung des Herzens führen können, sind meist auch während des stationären Aufenthaltes Verlaufskontrollen erforderlich.

Elektroenzephalographie (EEG)

Elektroenzephalographie ist die Ableitung der summierten elektrischen Aktivität der Hirnrinde auf der Oberfläche des Kopfes mittels Elektroden. Diese werden mittels einer Kappe, die über den Kopf gezogen wird, an der Kopfoberfläche befestigt, wonach der Patient ca. 20 Minuten ruhig und entspannt liegen soll. Dies wird von den Untersuchten meist als angenehm empfunden. In dieser Zeit werden die Ströme im Computer verstärkt und aufgezeichnet. Häufig werden darüber hinaus akustische (Klopfen) oder optische Reize (Blitze) gesetzt, um zu untersuchen, inwieweit sich hierunter die Hirnaktivität verändert. Dem dient auch der Hyperventilationsversuch (Mehratmung), der meist Teil dieser Untersuchung ist. Dem daraus entstehenden Elektroenzephalogramm kann der Arzt entnehmen, ob und wo etwaige Funktionsstörungen des Gehirns vorliegen und welcher Art diese sind. So können beispielsweise Epilepsien, aber auch Erkrankungen, die mit einer Schädigung von Hirnzellen einhergehen, erkannt werden.