In unserer Arbeitsgruppe widmen wir uns verschiedenen molekularen Mechanismen der Tumorentstehung und neurowissenschaftlich orientierten Projekten.
Mittlerweile abgeschlossene Projekte haben sich mit folgenden Themenkomplexen befasst: "Molekulare und genealogische Studien humaner Prionerkrankungen", "Perinatale Faktoren und mütterliche Expositionen für die Tumorentstehung", "Molekulare Grundlagen der Neurofibromatosen, insbesondere der NF1" und "Molekulare Charakterisierung und Therapie peripherer Nervenscheidentumoren".
Die peripheren Nervenscheidentumoren entstehen aus neoplastischen (Vorläufer-)-Schwannzellen und treten sporadisch, besonders häufig aber im Zusammenhang mit den hereditären Neurofibromatosen (NF) auf, wobei ihnen unterschiedliche genetische, teilweise noch ungeklärte, Abberationen zugrunde liegen. Die Neurofibromatosen umfassen die Neurofibromatose Typ 1 (NF1), Typ 2 (NF2) sowie die Schwannomatose (NF3).
In unserer Arbeitsgruppe widmen wir uns aktuell sowohl klinischen Fragestellungen der NF als auch der molekularen Grundlagenforschung peripherer Nervenscheidentumoren und deren Therapie. Wenngleich die Neurofibromatose mit all Ihren Facetten und Tumoren ein Forschungsschwerpunkt war und ist (Projekt Cure-NF und personalisierte Therapie der NF1), liegt die Ausrichtung prinzipiell auch auf verschiedenen onkologischen Fragestellungen sowohl im Bereich der Grundlagen- als auch der klinisch angewandten Forschung, mit einem Schwerpunkt im Bereich seltener Tumorerkrankungen (Projekt Tumormethylom in Meningeomen und Sleep).
Wir vergeben Promotionsarbeiten und freuen uns über Interessenten, die sich gerne persönlich oder per email an uns wenden können: anja.harder☉uk-halle.de.
Hier finden Sie die Links zu unseren aktuellen Übersichtsarbeiten:
- MEK inhibitors - novel targeted therapies of neurofibromatosis associated benign and malignant lesions.
- Neurofibromatosis Type 1 Gene Alterations define Specific Features of a subset of Glioblastoma.
- Do non-pathogenic variants of DNA mismatch repair genes modify neurofibroma load in neurofibromatosis type 1?
Unsere Projekte
Durch internationale Unterstützung ist das Projekt Cure-NF möglich geworden. Wir haben die Entwicklung einer Therapie für NF1-Patienten mit einer konkreten Spleißmutation im Neurofibromatose Typ 1-Gen zum Ziel. Das Procedere soll exemplarisch für weitere Patienten mit NF1 etabliert werden. Der Fokus liegt auf einer lebenslang kontrollierbaren Heilung der Erkrankung.
Gemeinsam mit dem Fraunhofer-Institut IZI-BB Potsdam entwickeln wir Nachweismethoden für NF1-Spleiß-Mutationen, um den Erfolg einer personalisierten oder Gentherapie im Gewebe über eine lange Zeit reproduzierbar nachweisbar zu machen.
Wir untersuchen mittels dem 850k-Array (EPIC), ob die Implementierung dieser Methode in die neuropathologische Diagnostik gegenüber der alleinigen Diagnostik entsprechend den WHO-Kriterien für die Patienten bezüglich Therapiewahl, Prognosesicherheit sowie den Krankheitsverlauf Vorteile bringt.
Wir untersuchen die periphere zirkadiane Rhythmik in Tumorzellen und bestimmen Expressionsprofile der sleep genes des Menschen in kultivierten Zellen. In bislang noch nicht untersuchten Geweben entschlüsseln wir die Rolle der fehlregulierten zirkadianen Rhythmik für die Tumorentstehung.
Drittmittel
- 1996-1998: Promotionsstipendium der Sonnenfeld-Stiftung
- 2008-2009: Rahel-Hirsch-Habilitationsstipendium
- 2008-2009: Berliner Krebsgesellschaft: "Variabilität der NF1"
- 2008-2010: Private Spende: "Neurofibromatose-Typ 1-Gen-Promotor"
- 2010-2012: Deutsche Krebshilfe (109523): "Bedeutung von Retinsäure und CRABP2 für das Wachstum von NF1-assoziierten peripheren Nervenscheidentumoren"
- 2011-2012: Innovative Medizinische Forschung der Medizinischen Fakultät, WWU Münster (HA121006): "Bedeutung des SWI/SNF-Komplexes für die Entstehung von peripheren Nervenscheidentumoren" und „Charakterisierung von Hybrid-Neurofibromen / Schwannomen"
- 2013-2016: Nothing is forever e.V.: "Therapie von Nervenscheidentumoren mit Retinsäure und MEK-Inhibitoren im Mausmodell"
- 2016-2019: Gesundheitscampus Brandenburg (MWFK): "Dreidimensionale Kokultivierungsmodelle und Mechanismen gewebespezifischer Alterung"
- 2018: Bundesverband Neurofibromatose e.V., Nothing is forever e.V.: Mini-Symposium "Auf dem Weg zur Heilung der Neurofibromatosen"
- 2017-2019: Forschungsförderung der Medizinische Hochschule Brandenburg: "Alterungsbedingtes Tumorzellwachstum: Neue Therapieansätze zur Korrektur von alteriertem Zellstoffwechsel und gestörter zirkadianer Rhythmik“
- 2019: Nothing is forever e.V. :"Mutationsspezifische Modelle zur Entwicklung maßgeschneiderter personalisierter Therapien" (gemeinsam mit dem Fraunhofer-Institut IZI-BB Potsdam)
- 2019-2020: Tumorzentrum Anhalt e.V.: "Tumormethylom in Meningeomen"
- ab 2020: internationales privates Sponsoring: "Cure-NF"