Gebastelte Unruhe hängend an der Decke

Gruppentraining sozialer Kompetenzen

Soziales Kompetenztraining I- nach Hinsch & Pfingsten

Insbesondere Menschen mit psychischen Erkrankungen sind häufig in ihren Möglichkeiten eingeschränkt, anderen Personen gegenüber eigene Wünsche/Bedürfnisse anzusprechen, neue Kontakte zu knüpfen/aufzubauen, sich unangemessenen Forderungen gegenüber abzugrenzen oder Situationen auszuhalten, in denen sie im Mittelpunkt stehen. Oft führen diese Schwierigkeiten zu zwischenmenschlichen Konflikten oder sozialem Rückzug.

Das Soziale-Kompetenz-Training in der Gruppe (nach Hinsch & Pfingsten) ist eine verhaltenstherapeutische Methode zum Training zwischenmenschlicher Fähig- und Fertigkeiten. Es zielt insbesondere darauf ab, Kognitionen, Emotionen und motorische Verhaltensweisen in sozialen Situationen so zu verändern und zu trainieren, dass sie langfristig in vermehrt positiven sowie selbstwirksamen Konsequenzen für den Handelnden resultieren. Zu den zentralen Bereichen sozial kompetenten Verhaltens gehören in diesem Training Situationen, in denen Handelnde ihr Recht durchsetzen wollen, sowie soziale Beziehungen knüpfen und aktiv gestalten lernen möchten. Die Förderung der sozialen Kompetenz ist insbesondere für eine langfristige Stabilisierung und Aktivierung der Patientinnen und Patienten von Bedeutung.

Als zentrale verhaltenstherapeutische Technik werden im Training Rollenspiele mit Videofeedback eingesetzt. Diese Rollenspiele können in Kleingruppen sowohl zu vorgegebenen als auch zu individuellen Situationen durchgeführt werden. Anschließend erfolgt eine Selbsteinschätzung durch den Spielenden sich selbst gegenüber, sowie eine Einschätzung der anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmer.

Durch die Teilnahme am Training sozialer Kompetenzen besteht bei Menschen mit Einschränkungen in diesem Bereich die Möglichkeit, eine Zunahme an Selbstsicherheit zu gewinnen. Zudem ist es das Ziel, selbstwirksame Problemlösestrategien zu entwickeln, die im Alltag erprobt werden können.

Soziales Kompetenztraining II- Interaktive Gruppe zur Selbststärkung

Soziale Kompetenzen sind neben Selbstakzeptanz und -vertrauen zentrale Bausteine für ein gut ausgeprägtes Selbstwertgefühl.

In der Gruppe soll es unter anderem um Fragen gehen wie: Wie erlebe ich Kontakt zu anderen Wie nehme ich mich in sozialen Interaktionen wahr? Wie wirke ich auf andere? Wie nehmen andere mich wahr? Wie wirken andere auf mich - was macht mir im Kontakt mit anderen ein angenehmes Gefühl, was eher nicht? Wie schaffe ich es, meine Grenzen in sozialen Kontakten zu schützen? Wie kann es mir gelingen, Nähe und Distanz so auszuloten, dass es mir damit gut geht? Wie geht es mir in der Gruppe? Was ist meine bevorzugte Rolle in Gruppen und welche Möglichkeiten gibt es, da etwas Neues zu probieren?

In der Gruppe soll es sowohl um die Beantwortung dieser Fragen als auch um das Erleben dieser Antworten gehen. Basis dafür ist eine gute Selbst- und Fremdwahrnehmung, sich beobachten und reflektieren lernen sowie auch sich in andere hineinversetzen lernen und Wirkung anderer auf sich wahrzunehmen. In diesem Sinne wird es in der Gruppe immer wieder auch bewegungs- und erlebensorientierte Übungen geben, die eben diese Fähigkeiten schulen. Dies ist sinnvoll, da so soziale Kompetenzen und auch Schwierigkeiten direkt in der Situation erlebt, besprochen und bearbeitet werden können.

Weiterhin wird neben theoretischem Input das Alltagstraining sozialer Fähigkeiten im Fokus sein. Hier soll es insbesondere um individuelle Anliegen aus der Gruppe gehen, die wir gemeinsam mithilfe von Rollenspielen in verschiedenen Variationen und je nach persönlichem Bedarf gestalten und bearbeiten. In diesem Sinne ist die Gruppe aufgebaut als stetiges Austarieren zwischen Theorie und Praxis, die sowohl in der Gruppe erlebt und probiert werden soll als auch übend für den Alltag mit dem Umfeld bearbeitet wird.

Konkret inhaltlich bedeutet dies:

  • Kommunikation (Emotionen & Bedürfnisse äußern, 4-Ohren-Modell)
  • Nonverbale Kommunikation (Körperhaltung, Mimik, Gestik)
  • Abgrenzung (Nein-Sagen, Nähe-Distanz-Regulation)
  • Reflexion der eigenen Rolle in der Gruppe (im Gruppenkontext eingebettete Übungen und Gesprächsrunden)
  • Feedback (Selbst- und Fremdwahrnehmung schulen, positive Resonanz spüren)
  • Alltagstraining durch Rollenspiele in verschiedenen Variationen (individuelle Anliegen der teilnehmenden Patientinnen und Patienten)

Wann und wo?

Termin: jeden Dienstag
Wann: 15.00 – 16.00 Uhr, beide Gruppen im Turnus wechselnd
Wo: Universitätsklinik und Poliklinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik, Psychiatrische Institutsambulanz, Magdeburger Str. 22, 06112 Halle (Saale)
   

Anmeldung

Bitte wenden Sie sich an Ihre behandelnde Ärztin/ behandelnden Arzt oder Psychologin / Psychologen.