Operation

Der erste Schritt bei der Behandlung eines höhergradigen hirneigenen Tumors ist die operative, möglichst vollständige Entfernung des Tumorgewebes (sog. Resektion). Diese Tumoren können mikroskopisch nicht komplett entfernt werden, die Resektion kann jedoch den Verlauf der Erkrankung positiv beeinflussen. Um das Ausmaß der Resektion zu verbessern und die neurologischen und kognitiven Funktionen des Gehirns bestmöglich zu erhalten, setzen wir verschiedene Hilfsmittel ein. Hier sei die Überwachung der Funktionen während der Operation in Narkose oder im Wachzustand im Rahmen des intraoperativen neurophysiologischen Monitorings erwähnt. Statt einer Resektion wird in Fällen, in denen diese nicht möglich ist, eine Gewebe probe für die weitere Diagnostik entnommen (Biopsie).

 

Strahlentherapie

Im Anschluss an die Operation wird bei der Bestrahlung zielgenau die Tumorregion mit hochenergetischer ionisierender Strahlung behandelt. Dies hemmt das Wachstum der Tumorzellen bzw. führt im besten Fall zu deren Absterben. Die Behandlung erfolgt in kleineren Dosen täglich (werktags) über einen Zeitraum von etwa sechs Wochen und dauert jeweils nur wenige Minuten. Für die Bestrahlung ist die exakte Positionierung wichtig. Aus diesem Grund wird eine individuelle Maske vor Beginn der Bestrahlung angefertigt.

 

Chemotherapie

Gleichzeitig mit der Strahlentherapie und zusätzlich im Anschluss daran erfolgt bei einigen Tumorentitäten, wie z.B. dem Glioblastom, standardmäßig eine Chemotherapie. Die eingesetzten Medikamente können die Erbinformation des Tumors (DNA) nachhaltig schädigen und so die Tumorzellen daran hindern, sich zu vermehren. Die Chemotherapeutika können meist in Tablettenform zu Hause eingenommen werden. Es sind jedoch regelmäßige (in der Regel wöchentliche) Laborkontrollen notwendig, um die Blutwerte zu überwachen. Die Dosis wird vom behandelnden Ärzteteam individuell anhand von Größe und Gewicht der Patientinnen und Patienten angepasst, kann sich aber im Verlauf der Chemotherapie, je nach Schema und Verträglichkeit, ändern.

 

Tumortherapiefelder

Nach der kombinierten Strahlen-/Chemotherapie werden Tumortherapiefelder (Optune ®) zusammen mit der Erhaltungschemotherapie bei Patienten mit einem Glioblastom angeboten. Diese elektrischen Wechselfelder werden dauerhaft lokal über vier auf der Kopfhaut platzierten Keramikgelpads (Transducer Arrays) verabreicht und können zur Verlangsamung oder zum Stopp der Tumorzellteilung und im Idealfall zum Absterben der Tumorzellen führen. Erzeugt werden die Tumortherapiefelder von einem kleinen Gerät, das mittels Batterie oder über eine Steckdose betrieben werden kann und das während der ambulanten, also zu Hause durchgeführten Therapie, in einer Tasche getragen werden kann.