Im Zentrum der wissenschaftlichen Projekte der Arbeitsgruppe Kielstein stehen Untersuchungen zum Einfluss einer Adipositas (Fettleibigkeit) auf das Wachstum von Karzinomen.

Schwerpunkte:

Neben seiner Funktion als Energiespeicher ist das Fettgewebe ebenso ein hormonproduzierendes und immunologisch-aktives Organ. Zelluläre Bestandteile des Fettgewebes sind nicht nur die Fettgewebszellen (Adipozyten), sondern auch verschiedene Gewebs- und Immun-Zellen. Infolge einer Adipositas gerät das metabolisch-immunologische Gleichgewicht innerhalb und außerhalb des Fettgewebes außer Kontrolle. Dies führt zu Funktionsänderungen und Funktionsverlusten von Immunzellen des angeborenen und erworbenen Immunsystems, einschließlich der Natürlichen Killerzellen (NK-Zellen) als integrale Komponente des angeborenen Immunsystems.

NK-Zellen spielen eine wichtige Rolle bei der initialen Abwehr von virusinfizierten und Tumor-Zellen. Wir konnten in den letzten Jahren mit einem breiten Methodenspektrum interessante in vivo und in vitro Daten generieren, die zeigen, dass das Verteilungsmuster der NK Zellen im Gewebe, das Migrationsverhalten und die Aktivierbarkeit im Rahmen einer Adipositas bei Nagern und Menschen in einer komplexen Art und Weise gestört ist.

Wir konnten in verschiedenen Studien zeigen, dass die veränderte NK-Zell Funktionalität im Rahmen einer Adipositas auf das dysfunktionale metabolisch-immunologische Milieu zurückzuführen ist. Insbesondere stark erhöhte pro-inflammatorische Adipozytokine (wie z.B. Leptin) bewirken eine verminderte Abtötung der Tumorzellen durch NK-Zellen. Erfreulich ist, dass die Einschränkung der NK-Zell-Funktionalität bei einer Reduktion des Körpergewichts reversibel ist.