Mentale Gesundheit im Alter: 16. Geriatrietag der Universitätsmedizin Halle sorgt für großes Interesse

Ein älterer Mann sitzt an einem Fenster und schaut nach draußen.

Beim 16. Geriatrietag stand die mentale Gesundheit älterer Menschen im Fokus (Symbolbild).

Obwohl das Thema mentale Gesundheit in der Gesellschaft immer präsenter wird, steht die Bevölkerungsgruppe der älteren Menschen kaum im Fokus. Dabei spielen Einsamkeit und mentale Erkrankungen im höheren Lebensalter eine große Rolle und stellen auch Expert:innen in den Bereichen Diagnostik und Therapie vor immer neue Herausforderungen. Beim 16. Geriatrietag der Universitätsmedizin Halle am 15. März 2024 stand die Gesundheit älterer Menschen im Mittelpunkt. Referent:innen und rund 150 Teilnehmende tauschten sich in Vorträgen, Workshops und Diskussionsrunden zu neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen und Best-Practice-Beispielen zum diesjährigen Thema „Psychische Gesundheit und Einsamkeit im Alter“ aus und nutzten auch die Pausen, um sich zu vernetzen. Veranstaltet wird die Fachtagung jedes Jahr vom Zentrum für Altersmedizin im südlichen Sachsen-Anhalt (ZASSA) und vom Interdisziplinären Zentrum für Altern Halle (IZAH) der Universitätsmedizin Halle.

Möglichkeiten und Grenzen der Diagnostik mentaler Erkrankungen wurden von dem fachkundigen Publikum ebenso diskutiert wie der Zusammenhang alterstypischer Erkrankungen mit mentalen Störungen. So erhöhen Depressionen und Angst die Mortalität und das Risiko einer kardiovaskulären Erkrankung. Umgekehrt haben ältere Menschen mit kardiovaskulären Erkrankungen oder Diabetes ein deutlich erhöhtes Risiko, eine Depression zu entwickeln.

„Wichtig ist uns, dass die aktuellen Erkenntnisse aus der Forschung in die Anwendung kommen. Deshalb hat beim Geriatrietag die Umsetzung in die Praxis sowohl im Krankenhaus als auch im ambulanten Setting einen besonderen Stellenwert“, sagt Prof. Dr. Tino Prell, Direktor der Universitätsklinik und Poliklinik für Altersmedizin der Universitätsmedizin Halle.

„Der Geriatrietag gibt Mediziner:innen, Pflegenden, Therapeut:innen sowie Vertreter:innen von Interessenverbänden die Gelegenheit zu Diskussion und zum Austausch. Wir freuen uns, dass dieses Angebot so großen Anklang findet und möchten bereits herzlich zum nächsten Geriatrietag einladen, der „Mobilität im Alter“ thematisieren wird“, ergänzt Prof. Dr. Andreas Simm, Direktor des IZAH.